Nun aber arbeitet sich sich dieses seltene Exemplar langsam in Richtung Gorleben vor: Ende 1990 konnte ein CASTOR fiber * am Oberlauf der Seege nachgewiesen, und im Sommer 1991 erneut beobachtet werden. Weitere Exemplare dieser Gattung waren schon am Gorlebener Haken und am Laascher See aufgefallen. Im Herbst 1993 entstanden dann Siedlungen in der Elbe zwischen Seegemündung und Gorlebener Haken, im Laascher sowie im Gartower See.
Den massiven menschlichen Störungen durch die erwarteten CASTOR-Behälter und sonstigen Atommüll, sowie Erkundungsbohrungen in sogenannten Bergwerken begegnet CASTOR fiber * seinerseits durch intensive, vorbereitenden Bautätigkeiten: Innerhalb von wenigen Monaten entstanden entlang eines ca. 500 m langen Grabenabschnitts mehr als 20 Erdbaue und Dämme.
Aufgrund der derzeitigen Entwicklung im Vorkommensgebiet ist davon auszugehen, daß sich der Besiedlungstrend, besonders zum Frühjahr hin, wenn den nächste CASTOR kommen soll, im Lüchow-Dannenberger und Lüneburger Elbraum verstärken wird: Gräben und Dämme, gut geschützt im Elbuferbereich, sowie unter und auf den Straßen sind als Versuch zu werten, die massiven menschlichen Störungen zu ver- bzw. behindern.
Dazu errichtet er sich unterirdische Baue, ferner "Burgen" im Wasser. Um Baustoffe zu gewinnen, nagt er immer wieder und unaufhörlich ringförmig Bäume an, und kann so auch starke Exemplare unerwartet fällen; manchmal - auf den Straßen - dienen diese auch als Barrikaden.
CASTOR fiber * im CASTOR-Fieber? Wir werden sehen!
D. Metk
* CASTOR fiber L. , das größte altweltliche Nagetier, mit Schwanz 1,3 m lang, bis 40 kg schwer, ein Ufertier mit breitem Schuppenschwanz (Kelle) zum Steuern, Schwimmhäuten an den Hinterfüßen, weichem Woll- und glänzendem Grannenhaar, mächtigen, orangegelben Meißelzähnen. Besser bekannt als Biber .